
3. September 2018 – Ausgerufen von Ärzten, Schmerzforschern und Selbsthilfegruppen soll der Kopfschmerztag am Mittwoch, den 5. September, auf eine der häufigsten und meist unterschätzen Erkrankungen in Deutschland aufmerksam machen: Kopfschmerzen.
Etwa 4 bis 5 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter täglichen Kopfschmerzen, während etwa 70 Prozent anfallsweise oder chronische Kopfschmerzen aufweisen. Damit gehören Kopfschmerzen neben den Rückenschmerzen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland.
Hinsichtlich der Behandlung von Kopfschmerzen warnt eine aktualisierte Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) davor, Schmerz- und Migränemittel zu oft, zu lange oder zu hoch dosiert einzusetzen. Dadurch könne sich Kopfschmerz verstärken und in eine chronische Krankheit umgewandelt werden. Dagegen sollte der Fokus vor allem auf Prophylaxe gelegt werden.
Auch für die Migräne, einer speziellen Art des Kopfschmerzes, die die häufigste neurologische Erkrankung in Deutschland darstellt und laut aktuellen Studien auch das Risiko für Gefäßkrankheiten erhöht, gibt es eine aktualisierte Leitlinie der DGN und DMKG. Diese weist unter anderem auf neue Kenntnisse zur medikamentösen Behandlung hin, betont aber auch die Wichtigkeit nicht medikamentöser Verfahren. So helfen regelmäßiger Ausdauersport, Entspannungsverfahren und Stressmanagement bei der Prophylaxe der Migräne. Dies gilt auch allgemein für Kopfschmerzen.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat alle Informationen zum Thema auf ihrer Website gesammelt und hier für Presse und Interessierte zusammengestellt.
{slider Leitlinien}
- Diagnostik und apparative Zusatzuntersuchungen bei Kopfschmerzen
- Anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz
- Clusterkopfschmerz und trigeminoautonome Kopfschmerzen
- Therapie der Migräne
- Therapie des episodischen und chronischen Spannungskopfschmerzes und anderer chronischer täglicher Kopfschmerzen
- Kopfschmerz bei Übergebrauch von Kopfschmerz- und Migränemittel
- Trigeminusneuralgie
- Diagnostik und Therapie des postpunktionellen und spontanen Liquorunterdruck-Syndroms
- Idiopathische intrakranielle Hypertension
- Diagnostik neuropathischer Schmerzen
- Pharmakologische nicht interventionelle Therapie chronisch neuropathischer Schmerzen
- Diagnostik und Therapie komplexer regionaler Schmerzsyndrome (CRPS)
{slider Stellungnahmen/Pressemitteilungen}
- Juli 2018: Neue Leitlinie Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerzmitteln: eine halbe Million betroffen
- Juni 2018: Studien belegen: Migränepatienten besitzen erhöhtes Risiko für Gefäßkrankheiten
- April 2018: Neue Migräne-Leitlinie veröffentlicht: Patienten in Deutschland müssen besser versorgt werden
- September 2014: Wie sicher sind Antikörper gegen Migräne?
- Februar 2014: Migräne: Candesartan als zweite Option für die Prophylaxe
- Januar 2014: Therapie der Migräne: Erwartungshaltung des Patienten so wichtig wie der Wirkstoff
- September 2013: Neurologen erkunden die biologischen Wurzeln der Migräne
- Juli 2013: Das Bakteriengift Botulinum-Toxin hilft auch bei chronischer Migräne durch Medikamentenübergebrauch
{slider Organisationen}
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