Es kann aufgrund unterschiedlicher Ursachen zu Blutungen an ganz verschiedenen Lokalisationen des Gehirns kommen. Es wird zwischen Hirnparenchymblutungen (intracerebrale Blutungen), Subarachnoidalblutungen, sub- und epiduralen Blutungen unterschieden. Je nachdem, um welche Blutung es sich handelt, kommen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten in Betracht. Die spontanen intracerebralen Blutungen entstehen häufig aufgrund von Bluthochdruck. Hier ist eine konsequente Blutdruckeinstellung wichtig und – bei größeren Blutungen oder Blutungen mit Ventrikeleinbruch – kommt die Anlage einer externen Ventrikeldrainage oder die operative Hämatomausräumung durch die Neurochirurgen in Betracht. Subarachnoidalblutungen werden häuftig durch Gefäßfehlbildungen, z.B. Aneurysmata, verursacht. Diese können mittels Coilocclusion (durch die Neuroradiologen) oder Clipping (durch die neurochirurgischen Kollegen) verschlossen werden. Anschließend steht ein engmaschiges Monitoring und die medikamentöse Vorbeugung von Komplikationen im Vordergrund. Sekundäre Ursachen für Hirnblutungen können traumatische, tumorassoziierte oder pharmakologische (z.B. durch orale Antikoagulantien, Kokain, Amphetamine) sein.
Reference: Diener H, Putzki N: Intrazerebrale Blutung. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. 4th ed. s.l.: THIEME 2008.